Von Ups and downs – meine emotionale Achterbahnfahrt
Kennt ihr das? Am einen Tag seid ihr noch voller Zuversicht, dass ein Projekt, das euch am Herzen liegt, absolut machbar ist. Ihr habt klare Visionen, Pläne und vielleicht sogar schon die ersten Schritte unternommen. Alles scheint greifbar und realistisch. Und dann wacht ihr am nächsten Morgen auf, und das Gefühl der Sicherheit verfliegt. Plötzlich fragt ihr euch: „Oh mein Gott, kann das überhaupt funktionieren? Was, wenn das alles nur ein Hirngespinst ist?“
Genau so geht es mir mit meinem Schwedenprojekt. Es fühlt sich an wie eine emotionale Achterbahnfahrt mit ungewissem Ausgang. Es gibt Tage, da bin ich mir sicher: „Ich verkauf jetzt alles, es macht keinen Sinn.“ An anderen Tagen denke ich: „Ich will, dass das Projekt einfach verschwindet. Ich wünschte, ich hätte es nie angefangen.“ Und dann, wenn ich den Mut wiederfinde, durchströmt mich das Gefühl: „Hey, klar, ich schaff das!“
Rein rational betrachtet, wäre es in meiner Situation wahrscheinlich tatsächlich das Vernünftigste, das kleine Anwesen in Schweden wieder zu verkaufen. Vernünftig. Ein Wort, das sich irgendwie so kühl und berechnend anfühlt. Doch mein Herz? Das spricht eine ganz andere Sprache.
Im März und bis Mitte April war ich fast die ganze Zeit in Schweden. Es fiel mir unglaublich schwer, wieder nach Hause nach Deutschland zu fahren. Ich erinnere mich genau daran, wie ich in der alten Schule stand, die mir inzwischen so sehr ans Herz gewachsen ist, und ich fast in Tränen ausbrach. Ich habe ihr versprochen, dass ich wiederkomme. Und das meine ich auch so. Hätte es in Deutschland eine Katastrophe gegeben, wäre es mir leichtgefallen, Schweden als mein neues Zuhause zu betrachten.
Versprechen sind etwas, das ich sehr ernst nehme. Das ist eine meiner grundlegenden Überzeugungen. Ich habe der alten Schule und auch den anderen Häusern versprochen, sie wieder zum Leben zu erwecken, und das bedeutet, dass Verkaufen keine Option ist. Ich weiß, dass ich mich bis ans Ende meiner Tage darüber ärgern würde, wenn ich dieses Projekt aufgeben würde.
Also stehe ich jeden Morgen auf und sage zu mir selbst: „Zieh’s einfach durch, Karin. Wird schon schiefgehen.“ Mein Optimismus wird zudem durch einen großartigen Handwerker angeheizt, der schon in den Startlöchern steht – und das für kleines Geld. Er hat sich die Häuser bereits angesehen und ist genauso begeistert von dem Projekt wie ich.
Manchmal, wenn ich die Augen schließe und meiner Fantasie freien Lauf lasse, sehe ich die Gäste schon vor mir. Sie kommen mit ihren Vierbeinern, toben auf dem Grundstück herum, genießen die Ruhe und die Freiheit. Diese Vision gibt mir Kraft und Motivation, jeden Tag weiterzumachen.
Ja, es wird eine Achterbahnfahrt, und ja, ich habe Angst vor dem Ungewissen. Aber ich habe auch Vertrauen in meine Fähigkeiten und die Überzeugung, dass ich es schaffen kann. Und das ist letztendlich alles, was zählt.